Screening Room
2017, MDF, Nylon, diverse Elektronik
“Screening Room” reflektiert ein mittlerweile klassisch gewordenes Ausstellungssetting. Ein schwarzer Guckkasten zeigt einen ebenso in schwarz gehaltenen Raum, in dem sich nichts als eine im 3D-Druckverfahren erzeugte schlichte Bank vor einer Bild- beziehungsweise Projektionsfläche befindet. Die Betrachter_innen sind gezwungen ganz nah an das Objekt heranzutreten, um die Situation in dem Miniaturausstellungsraum erfassen zu können. Wenige Sekunden später erscheinen sie selbst auf dem Display des Screening Rooms, der gleichzeitig auch die Neue Galerie observiert. Bernd Oppl schafft Werke, die weit über reine “Sehmaschinen”, also optische Apparaturen, die Wahrnehmung als Visualprimat reflektieren, und Fragen des Zeigens im Sinne des Verhältnisses Werk/Display/ Rezipient_in/Institution hinausgehen. Der Körper wird genauso wie die mögliche Emotionalität der Betrachter_innen mit einbezogen. Wissend um die Strategien von Filmemacher_innen, wie durch visuelle Trigger Emotionen ausgelöst oder verstärkt werden können, bietet Bernd Oppl Settings ohne Dramaturgie an, die offen sind für Stimmungslagen. Im Screening Room ist es besonders deutlich: Man ist auf sich selbst zurückgeworfen.