No Future
An einer weißen Wand ist ein Posterrahmen montiert: ohne Bild, ohne Text. Eine verchromte Bank mit fünf eng aneinandergereihten, anthrazitfarbenen, leicht gebogenen PVC-Sitzschalen steht vor dieser Wand. Rechtwinklig daneben eine zweite Wand mit einer grauen Tür, neben der eine Uhr hängt. Die Uhr hat weder Ziffernblatt noch Zeiger. Die Kreisfläche der Uhr ist verspiegelt, die Landschaft ist zu sehen. Diese minimalistische Kulisse eines Warteraumes befindet sich in einem Park. Definiert durch zwei hohe Wände und einen Betonboden hebt sich diese Szene von der Umgebung ab. Es gibt kein Dach, welches vor Regen, Schnee oder anderen Witterungseinflüssen schützen würde. Auch fehlen zwei weitere Wände, um den Raum abzuschließen. Fernab von Verkehrsanbindung oder der Einbettung in ein öffentliches Gebäude führt der Raum durch die Tür oder die nicht vorhandenen Wände in den Park. Auf diese Kulisse des Wartens ist eine Kamera gerichtet, die im Minutentakt Bilder schießt. Die Kamera filmt in diesen Warteraum und hält Augenblicke fest. Ein Jahr wird im Film auf 20 Minuten komprimiert. Die Kamera filmt im Zeitraffermodus den Warteraum. Die umgebende Natur ist im Filmbild unsichtbar. Nur deren Einwirkung in den Raum und das Verstreichen der Zeit wird sichtbar. Die Schatten, der Wind, der Staub und die Blätter, die Tiere wirken auf den Warteraum ein und produzieren ein Filmbild des Raumes in ständiger Bewegung und im Wandel der Zeit.
Die Künstlerin Elisabeth Molin hat mit der Arbeit “Echo” eine Wanduhr beigetragen. Sie führt uns mit ihrer Arbeit in eine Parallelwelt, in der die Zeit als etwas Nicht-Messbares wahrgenommen wird.
Die Arbeit “NO FUTURE” von Bernd Oppl ist für den Skulpturenpark Schloss Eybesfeld mit der Unterstützung von Florian Conrad-Eybesfeld entstanden.