Was vom Kino übrig blieb (Gruppenausstellung)

Künstlerhaus Halle für Kunst & Medien, Graz 2019

Bernd Oppl hat für seine interaktive Installation „Unsichtbares Kino“ den gleichnamigen legendären Saal des Wiener Filmmuseums als Modell nachgebaut. Dieser Saal wurde in den 1960er Jahren vom Filmemacher und Mitbegründer des Filmmuseums Peter Kubelka entworfen. Dessen Idee eines idealen Kinosaals war ein Vorführraum, in dem nichts von der Leinwand ablenken sollte. Kubelka brach mit der Tradition des repräsentativen prunkvollen Kinosaals und schuf einen völlig schwarzen und schmucklosen Raum. Oppls Architekturmodell ist als Guckkasten in Augenhöhe von zwei Seiten einer Wand aus einsehbar. Einmal sind die Sitzreihen von vorne aus der Position der Leinwand zu sehen. Geht hat man um das Modell herum erblickt man sein eigenes Konterfei in Großaufnahme auf der Leinwand des „Unsichtbaren Kinos“. Für wenige Augenblicke werden die Zuseher_innen zu Stars in der Modellwelt des Kinos.

Norbert Pfaffenpichler