Delay Room

2011, Echtzeit Video Loop, MDF, Motor, Kamera, Videoprojektor, 80 x 120 x 80 cm

In seinen Videoarbeiten beschäftigt sich Bernd Oppl mit der medialen Abbildungen des Phänomens Raum.

In Delay Room transferiert der Künstler zunächst filmische Szenen in ein bewegliches Miniaturmodell, um dieser Vorlage schließlich eine Videokamera zu implementieren und das daraus resultierende Bildmaterial in Echtzeit wiederzugeben. Der leere Raum ist dabei nicht nur Kulisse, sondern Hauptdarsteller, der in einem choreographierten und endlos fortdauernden Bewegungsablauf verharrt.

Die Grenzen des Raums – und damit der Raum selbst – scheinen sich aufzulösen und irritieren die Wahrnehmung der BetrachterInnen, die den Ursprung der Bewegung nicht mehr verorten können. Der Künstler erzeugt Situationen, in denen das bewegte Bild als architektonische Kunst begriffen und wahrgenommen wird. Der Raum wird zur Handlung und schließlich zur potenziellen Grundlage für Erzählungen.

Franz Thalmair