Angular Field
2013, MDF, Motor, Kamera, Videoprojektor, 118 x 88 x 30 cm
In Angular Field baut Oppl die Versuchsanordnung des Ames-Raums nach. Eine der wohl bekanntesten optischen Täuschungen der Psychologie beschreibt die Wahrnehmung von verzerrten Raumverhältnissen. Unsere Erinnerung nivelliert das Gesehene und rückt es parallel. Dieser Effekt, der uns Betrachtern leicht in Staunen versetzt, wird bei Oppl in einem rotierenden Architekturmodell präsentiert und bekommt so eine weitere Ebene, die eine starre Experimentieranordnung nicht bieten kann. Der Betrachter kann nur den Blickpunkt einsehen, wo der Raum verkrümmt wirkt – die Position, an der der Raum entzerrt wird und eben den Effekt erzeugt, ist nur der Kamera vorbehalten. Das Raumobjekt dient dabei sowohl als Kulisse, als auch als autonomes Bauwerk. Oppls Interesse gilt den Wechselwirkungen, in diesem Fall jener zwischen virtuellem Raum und autonomen Objekt.
Manfred Wiplinger